„Ein Genie der Perfektion“ hat ihn der Musikwissenschaftler, Komponist und Musikpädagoge Peter Cahn genannt: Maurice Ravel (7. März 1875 bis 28. Dezember 1937), dessen 150. Geburtstag im Jahr 2025 gefeiert wird.

Ist er ein verspäteter Romantiker, ein Impressionist, ein Avantgardist? Den Komponisten einzuordnen, fällt schwer. Ravel war ein höchst individueller Künstler, der seinen eignen Weg ging und faszinierende Schöpfungen hinterließ. Vor allem die Klaviermusik gehört zum festen Bestand des Repertoires. In seinem Klavierkonzert in G-Dur, dem Konzert für die linke Hand sowie „Jeux d’eau“ (Wasserspiele) wird das ganze Spektrum seiner Meisterschaft deutlich. Atmosphärischer Klangzauber und träumerisches Rubato stehen rhythmischem Drive, rasanten Tempi und atemberaubender Virtuosität gegenüber. Diese gegensätzlichen Pole bezeichnete Cahn sehr treffend als „eine eigentümliche Mischung aus Kühle und Sinnlichkeit“ (Cahn).

Innerhalb des Bärenreiter-Programms bildet die französische Musik des 18. bis 20 Jahrhunderts einen wichtigen und stetig wachsenden Schwerpunkt, der auch die Solokonzerte, Klavier- und Kammermusik Ravels einschließt.