Die vorliegende Ausgabe vereinigt all jene Stücke Beethovens, die er selbst mit dem Begriff „Bagatelle“ oder seiner deutschen Übersetzung „Kleinigkeit“ in Verbindung brachte. Die Bagatellen spiegeln auf kleinstem Raum den vielfältigen kompositorischen Kosmos Beethovens und umspannen mit dem Zeitraum 1801/02 bis 1824/25 nahezu sein gesamtes Oeuvre. Spieltechnisch reichen sie von mäßiger Fingerfertigkeit bis zu anspruchsvoller Virtuosität.

Neben den bekannten Sammlungen op. 33, 119 und 126 fanden sich nach Beethovens Tod noch zehn Stücke in einem Umschlag mit der Aufschrift „Bagatellen“, darunter die revidierte Fassung von „Für Elise“ sowie zwei weitere Überarbeitungen von Bagatellen, die hier erstmals im Druck erscheinen. Beethoven konzipierte den bis heute als „op. 119“ bekannten Zyklus ausdrücklich als zwei separate Projekte mit fünf bzw. sechs Stücken; auch stammt die Opuszahl nicht vom Komponisten. Unsere Edition präsentiert die beiden Sammlungen erstmals wie von Beethoven vorgesehen in getrennter Form. Über die handschriftliche Hauptquelle hinausgehende, höchstwahrscheinlich von Beethoven intendierte Varianten, Hinzufügungen oder Revisionen im Erstdruck sind grau gestochen.

Vielfältige neue Erkenntnisse, ein spannendes Vorwort und aufschlussreiche Hinweise zum Wiener Klavierspiel der Beethovenzeit (dt./engl.) sowie ein detaillierter Kritischer Kommentar (engl.) bieten dem Interpreten ein Höchstmaß an Information und erlauben einen ganz neuen Blick auf Beethovens Bagatellen-Schaffen.